Bergzeit Boulder-Studie: Bouldern in Zeiten von Corona

Bouldern hat in den letzten Jahren hierzulande stark an Zulauf gewonnen. Aufgrund der hohen Nachfrage sprießen Boulderhallen in ganz Deutschland aus den Böden. Welche Aspekte schätzen Boulderer an der Sportart? Und in wie fern beeinflusst Corona seit Anfang 2020 das Verhalten der Community? Wir geben Ihnen Einblicke in die Ergebnisse der großen Bergzeit Boulder-Studie.

Klettern ohne Seil in Absprunghöhe. Was genau Bouldern ausmacht, ist schnell erklärt. Seit dem Aufkommen der ersten Boulderhallen in Deutschland Mitte der 2000er Jahre, ist die Anhängerschaft des Boulderns beständig gewachsen. Je nach Saison, Tageszeit und Standort platzen manche Boulderhallen zur Rush Hour nahezu aus allen Nähten.

Was aber, wenn das komplette öffentliche Leben plötzlich umgekrempelt wird? Covid-19 hat 2020 einen enormen Einfluss auf unser tägliches Leben. So auch auf die Sportstätten und damit Boulderhallen. Seit dem großen Lockdown im März konnten Boulderhallen im Juni zwar wieder öffnen, dies jedoch unter strengen Sicherheitsregeln. Und die erfordern nicht nur Kooperation und Geduld seitens der Boulderer, sondern müssen auch für ein sicheres Gefühl in den Boulderhallen sorgen. Wie also reagiert die Boulder-Community auf die neuen Corona-bedingten Regulierungen?

Bouldern im Schatten von Corona: Das hat sich verändert

Um diese und weitere Einblicke in die Boulder-Community zu erhalten, hat der Outdoor- & Bergsportausrüster Bergzeit im Sommer 2020 eine große Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse der Boulderumfrage zeigen, dass über 50% der Sportler zum Zeitpunkt der Befragung (17.07.-13.08.2020) ihren Hallenbesuchen mindestens genauso häufig nachgehen wie vor dem Ausbruch der Pandemie.

Zeitgleich ist auch das Bouldern am Fels attraktiver geworden. 34% der Befragten gaben in der Umfrage an, dass sie seit Corona häufiger outdoor boulderten. Darunter vor allem Boulderer, die zuvor noch nie oder nur sehr selten an den Fels gingen.

Andere Sportarten werden seit Corona attraktiver

Doch was tun, wenn der Besuch in der Halle keine Option ist und der Fels nicht lockt? Dann werden eben andere Sportarten attraktiv, die im Freien auch trotz Corona-Regulierungen gut möglich sind. Als beliebteste Alternative zum Bouldern entpuppte sich das Fahrradfahren (47%). Kein Wunder, ist es nahezu überall unkompliziert und auch alleine möglich. Und so wurden aus ähnlichen Gründen auch Wandern (45%) und Laufen (44%) seit Corona zu beliebten Alternativsportarten für Boulderer.

Abbildung 3: Radfahren, Wandern und Laufen sind seit Corona beliebte Alternativen zum Bouldern.

Gesund, sozial und entspannend: Deshalb lieben Boulderer ihre Sportart

Das Reizvolle am Bouldern ist für Anfänger nicht nur die Tatsache, dass wenig Equipment benötigt wird. Auch dass keine Vorkenntnis notwendig sind und sich dennoch schnell Fortschritte zeigen, trägt zur Anziehungskraft des Sports bei. So beobachten knapp 60% der Umfrageteilnehmer bei sich schnelle bis sehr schnelle Fortschritte beim Bouldern. Vor allem für die etwas jüngeren Boulderer von 18 bis 35 Jahren machen sich Verbesserungen nach eigenen Angaben schnell bemerkbar.

Bouldern als sozialer Sport

Zwar kann Bouldern problemlos allein ausgeübt werden, doch wissen Boulderer den sozialen Aspekt der Sportart sehr zu schätzen. So hat jeder zweite Boulderer über einen Freund oder eine Freundin zum Bouldern gefunden. Das gemeinsame Tüfteln an Routen, das Anfeuern in der Schlüsselstelle und das Meistern eines Boulderproblems lassen sich am besten in Gesellschaft genießen.

Abbildung 4: Gemeinsam lassen sich Schlüsselstellen einer Boulderroute viel leichter meistern.

Und selbst eine erfolgreiche Partnersuche ist beim Bouldern nicht ausgeschlossen. Immerhin 11% gaben bei der Bergzeit Umfrage an, ihren Partner beim Bouldern kennengelernt zu haben. Kein Wunder, kommt man beim Bouldern doch leicht durch hilfreiche Tipps von außen ins Gespräch und ist sich eines gemeinsamen Hobbies direkt sicher.

Bouldern kräftigt und entspannt gleichermaßen

Dass sich Bouldern vor allem auf die allgemeine Muskelkraft positiv auswirkt, ist zunächst nicht überraschend. Doch bei aller Anstrengung, erforderlicher Körperspannung und nötiger Konzentration wirkt der Sport auch entspannend (42%).

Abbildung 5: Bouldern wirkt sich nicht nur positiv auf den Körper, sondern auch auf den Geist aus.

Beim Bouldern schaltet der Kopf ab, fokussiert sich ganz auf den nächsten Zug, auf das Lösen eines Boulderproblems. Die kleinen Sorgen von Arbeit und Alltag sind da schnell vergessen.

Betrachtet man die beliebtesten Trainingsgeräte der Boulderer, wird der Zweiklang aus Kraft und Entspannung noch einmal bestätigt. So sind Griffbrett (69%) und Yogamatte (62%) die beliebtesten Home-Trainingsgeräte der Boulder-Community.

Weitere spannende Fakten rund um das Thema Bouldern finden Sie in der Boulder-Studie von Bergzeit.